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MERCADERES200tituloalemanVOM HIMMEL ZUR ERDE
 
ICH HABE AM 10. JULI 2011 GESCHRIEBEN:
 
DER ZORN GOTTES GEGEN SEINE FEINDE (Teil 2)
 
DIE BIBEL ERKLÄRT DEUTLICH, DASS SO WIE GOTT GEGENÜBER DENJENIGEN GUT IST, DIE AUF IHN VERTRAUEN, GENAU SO IST ER GEGENÜBER DENJENIGEN FURCHTBAR, DIE ES NICHT TUN. „Ein eifernder und rächender Gott ist der Herr. Der Herr übt Rache und ist voll Zorn. Der Herr übt Rache an seinen Gegnern und hält fest am Zorn gegen seine Feinde. Der Herr ist langmütig und von großer Macht; doch lässt der Herr gewiss keinen ungestraft. ...Vor seinem Groll – wer kann da bestehen? Wer hält stand in der Glut seines Zorns? Sein Grimm greift um sich wie Feuer und die Felsen bersten vor ihm. Gut ist der Herr, eine feste Burg am Tag der Not. Er kennt alle, die Schutz suchen bei ihm. Doch ...Finsternis verfolgt seine Feinde.“ (Bibel, Prophet Nahum Kap. 1, Vers 2-8). WENN IHR DEN MUT HABT, ZU LESEN, ERINNERE ICH – EINE STIMME, DIE IN DER WÜSTE RUFT – EUCH AN DIE MACHT GOTTES, DIE ICH KENNENGELERNT HABE. ICH WILL DIE SEELEN, DIE MICH LESEN UND MIR FOLGEN, DARAN ERINNERN, DASS ICH DIE HEILIGE BIBEL IN IHRER GANZEN TIEFE (ALTES UND NEUES TESTAMENT) KENNE.
ICH FOLGE GÄNZLICH DEM NEUEN TESTAMENT, WEIL ICH JESUS CHRISTUS, DEN GOTTESSOHN, KENNENGELERNT UND IHN WIEDERERKANNT HABE. DOCH, WIE DER HERR JESUS CHRISTUS SELBST LEHRTE, SCHAFFE ICH DAS ALTE NICHT AB, SONDERN ICH BESTÄTIGE ES. JESUS CHRISTUS IST DEM GESETZ DES MOSES TREU, ER REFORMIERT NUR EINIGE ASPEKTE, ABER ER BESTÄTIGT STRENG UND ENTSCHLOSSEN DAS URTEIL GOTTES ÜBER DIE MENSCHEN. NACH DIESEN VORBEMERKUNGEN ANTWORTE ICH EINIGEN SEELEN, DIE DIE BOTSCHAFT MISSBILLIGEN, DIE ICH VOM HIMMLISCHEN HERRN UND VATER ALLER – ADONAY – ERHALTEN HABE.
ICH MÖCHTE, DASS DIESE SEELEN DIE FOLGENDEN FRAGEN BEANTWORTEN: WER WAR DER GOTT, DER SODOM UND GOMORRA ZERSTÖRTE? (GENESIS KAPITEL 19). WER WAR DER GOTT, DER DIE SINTFLUT ENTFESSELTE? (GENESIS KAPITEL 6-5. 9,17). WAR ES DERSELBE GOTT, AN DEN JESUS CHRISTUS SICH WANDTE, ALS ER ÜBER SEINEN VATER IM HIMMEL SPRACH? CHRISTUS ERINNERT IN DER TAT DARAN, DASS GOTTVATER SODOM UND GOMORRA ZERSTÖRT, WEIL ES PERVERSE STÄDTE GEWORDEN WAREN. CHRISTUS DROHT SOGAR ISRAEL UND DANN DER WELT DAMIT, DASS ES SCHLIMMER GESCHEHEN WIRD, FALLS SIE NICHT BEREUEN. DAS BEDEUTET, DASS GOTT MIT SEINEM HEILIGEN ZORN DIE WELT STÄRKER BESTRAFT ALS SODOM UND GOMORRA. LIEBE BRÜDER, WENN CHRISTUS DEN HEILIGEN ZORN GOTTES BESTÄTIGT, WAS ANTWORTET IHR DANN DEM EVANGELIUM? … „Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.“ (Matthäus 8, 10-12).
JESUS BERUFT SICH AUCH AUF DIE GERECHTIGKEIT DES VATERS, UM DIE STÄDTE JERUSALEM, KAFARNAUM UND BETSAIDA ZU EINEM SCHLIMMEREN SCHICKSAL ALS DEM VON SODOM UND GOMORRA ZU VERURTEILEN, WEIL SIE NICHT AN SEINE WUNDER GEGLAUBT HABEN.
„Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!“ (Matthäus 23, 37-39).
„Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind – man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch.
Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben?
Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen.
Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.“ (Matthäus 11, 20-24).
SELBST SEINEM ZWEITEN KOMMEN KOMMT EIN EREIGNIS DER GERECHTIGKEIT ZUVOR. DER MENSCHENSOHN WIRD IN DER TAT WIEDERKOMMEN, WENN NIEMAND ES ERWARTET:
„Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.“ (Matthäus 24, 37-39)
AUF DIESELBE WEISE ENDET DAS VOM APOSTEL JOHANNES GESCHRIEBENE BUCH DER OFFENBARUNG MIT DEM SIEG DES HIMMLISCHEN JERUSALEMS. CHRISTUS ALS RICHTER WIRD DIE MÖRDER DES LEBENS UND DIE UNGEHORSAMEN ZUM ZWEITEN TOD – DIE STRAFE DES GEISTES – VERURTEILEN UND DEN AUSERWÄHLTEN UND ALL DENJENIGEN, DIE AN IHN GEGLAUBT HABEN, WIRD ER DAS EWIGE LEBEN IN DEM NEUEN REICH GEWÄHREN.
DAS IST ZUSAMMENFASSEND DAS KONZEPT, DAS WIR EUCH NACH DEM WILLEN UNSERER KOSMISCHEN MEISTER UND DES ALLERHÖCHSTEN ADONAY NOCHMALS ERKLÄREN WOLLTEN, DAMIT EURE GEISTER KEINEN ZWEIFEL HABEN, DEN DER ALTE GEGNER CHRISTI – DER BÖSE – IN EUREN GEDANKEN ERWECKEN WILL. DER ZWEIFEL WÄRE, DASS CHRISTUS SEINE BRÜDER VERGESSEN HAT UND DASS ER NICHT MEHR WIEDERKOMMEN WIRD.
ABER ES WIRD NICHT SO SEIN. DIE WAHRHEIT, DIE ABSOLUTE WAHRHEIT IST, DASS JESUS ZUR FREUDE DER GERECHTEN UND DER AUSERWÄHLTEN SIEGREICH RÜCKKEHREN WIRD.
MEINEN BRÜDERN, DIE DIE BOTSCHAFT DES VATERS ADONAY MISSBILLIGEN, WILL ICH NOCH SAGEN: WIE IHR IM EVANGELIUM GELESEN HABT, ERINNERT UNS JESUS CHRISTUS – DER GOTTESSOHN, DER SICH FÜR UNS ALLE KREUZIGEN LIEß – AUCH DARAN, DASS ER UND DER VATER DIE RICHTER DER MENSCHHEIT UND DESHALB HERREN ÜBER UNSERE LEBEN SIND.
PASST AUF! WENN IHR DAS EVANGELIUM CHRISTI NICHT LEST, IN DEM ER DEN ZORN GOTTES UND DAS URTEIL ÜBER DIE MENSCHEN BESTÄTIGT UND ANKÜNDIGT, SEID IHR EUCH – AUCH WENN IHR ES GUT MEINT – NICHT DARÜBER BEWUSST, DASS IHR IN DEN HÄNDEN SATANS SEID. ER, SATAN, WILL EINEN GOTT, DER ALLES VERGIBT, DER ALLE DULDET UND DER NUR BARMHERZIGKEIT ÜBT, WÄHREND DIE NICHT REUMÜTIGEN MÖRDER UND VERBRECHER, DIENER SATANS, DAS LEBEN UND DIE KINDER IMMER WIEDER TÖTEN UND VERGEWALTIGEN. ICH DIENE CHRISTUS, DEM GOTTESSOHN, DER VERPRACH, DAS BÖSE VOM GUTEN ZU TRENNEN UND DIE VERDORBENEN, DIE VERDERBER UND DIE VERDERBBAREN ENDGÜLTIG VON DIESER WELT ZU VERTREIBEN.
ER HAT ZUSÄTZLICH VERSPROCHEN, DASS ER AUFGRUND DER WERKE URTEILEN WIRD. ES WERDEN SICH DESHALB ALL DIEJENIGEN RETTEN, DIE ZUGUNSTEN DER GERECHTIGKEIT GEHANDELT HABEN.
ALL DIEJENIGEN, NUR SIE. NICHTGLÄUBIGE, ATHEISTEN, GLÄUBIGE, MYSTIKER, PRIESTER, USW.
D.H. NUR DIEJENIGEN, DIE DAS LEBEN (GOTT), DEN MENSCHEN UND DIE ERDE GELIEBT HABEN.
 
HOCHACHTUNGSVOLL
G. B.

S.Elpidio a Mare (Italien)
10. Juli 2011
ZWEI BEIGEFÜGTE NACHRICHTEN, DIE UNSERE BOTSCHAFT DER GERECHTIGKEIT BESTÄTIGEN.
VERKAUF VON MENSCHLICHEN ORGANEN. DER MENSCH HAT ES NICHT VERDIENT, ZU LEBEN.
G.B.
 
Kosovo: Premier Thaci unter Verdacht Dunkle Vergangenheit der "Schlange"
16. Dezember 2010 – Von Kathrin Haimerl
Drogenhandel, Organhandel und Mord: Ein Europarats-Bericht erhebt ungeheuerliche Vorwürfe gegen Kosovos Premier Thaci. Auch die USA und die EU dürften sich nicht über das Papier freuen. Der Tatort war auf dem neuesten Stand der Technik und hatte die perfekte Lage: Die Klinik im ländlichen Gebiet im Norden Albaniens befand sich in der Nähe des Flughafens. An diesem geheimen Ort soll sich Ungeheuerliches zugetragen haben: Nach dem Ende des Kosovokrieges 1999 soll hier die Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK) Gefangene erschossen haben, um ihnen ihre Nieren zu entnehmen und diese dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Siegerpose nach dem Wahlerfolg: Erst am Sonntag ist Kosovos Premier Hashim Thaci wiedergewählt worden. Nun erhebt ein Bericht des Europarats schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen UÇK-Kommandanten. Das jedenfalls schreibt der Schweizer Ermittler Dick Marty in einem Bericht, der die Erkenntnisse aus einer zwei Jahre dauernden Untersuchung zusammenfasst. Doch der Bericht birgt noch weit mehr politischen Sprengstoff, denn der Boss einer mafiaähnlichen Bande innerhalb der UÇK soll Hashim Thaci sein. Und der ist Ministerpräsident des Kosovo. Die Vorwürfe gegen den Mann, der als UÇK-Kommandant auf den Namen "die Schlange" hörte, wiegen schwer: Drogenhandel, Organhandel und Mord. Marty, früher Staatsanwalt in der Schweiz, führt zum Beleg seiner Anschuldigungen mehrere Zeugen an: Systematisch seien die Gefangenen selektiert worden - nach Gesundheit, Alter, Geschlecht. Eigneten sie sich zur Organentnahme, wurden sie per Kopfschuss getötet. Die Nieren soll die paramilitärische Organisation auf dem Schwarzmarkt an Privatkliniken im Ausland verkauft haben. Besonders perfide seien die Kidnapper bei einer kleinen Gruppe von Gefangenen vorgegangen: Diese hätten regelmäßig gutes Essen bekommen, seien von den sonst so aggressiv auftretenden Kämpfern zurückhaltend behandelt worden, hätten regelmäßig schlafen dürfen. Die Gruppe hatte sich hier offenbar lebende Organspender herangezüchtet: Wenn die Zeit reif war, wurden sie getötet. Darüber hinaus hätten Ermittlungen der EU-Rechtsstaatskommission Eulex im Kosovo zur Festnahme von mehrerer Personen in der Medicus-Klinik in Pristina geführt, darunter Ärzte und ein Beamter des Gesundheitsministeriums. Ihnen werden Organhandel und illegale medizinische Tätigkeiten vorgeworfen. Marty zufolge zeige dies, dass die kriminellen Netzwerke bis heute exisitierten. Auf Anfragen von sueddeutsche.de war Eulex im Kosovo zu keiner Stellungnahme bereit. Man sei noch bei der Auswertung des Berichts, hieß es.
Geteilte Reaktionen in der Bevölkerung
Die Eulex-Mission hatte Ende 2008 im Kosovo den Bereich der Verbrechungsbekämpfung von den Vereinten Nationen übernommen. Aufgrund von unvollständigen Berichten und verlorengegangenen Dokumenten gestalte sich die Aufklärung als schwierig: "Die Beweise stapeln sich dort nicht gerade", sagt eine Sprecherin des EU-Sonderbeauftragten für den Kosovo. Die Veröffentlichung des Berichts kommt zu einem pikanten Zeitpunkt: Erst am Sonntag ist Hashim Thaci bei den Parlamentswahlen im Kosovo im Amt bestätigt worden. Seine Demokratische Partei (PDK) ging mit 33,5 Prozent der Stimmen als Siegerin aus der Wahl hervor. EU-Parlamentarier, internationale Beobachter und auch der US-Botschafter im Kosovo hatten Unregelmäßigkeiten bemängelt. Ob der Bericht den Premier nun zusätzlich unter Druck setzen oder sogar zum Rücktritt zwingen wird, ist schwer absehbar. Bei der Bevölkerung sei die Veröffentlichung auf geteilte Reaktionen gestoßen, hieß es aus dem Büro des EU-Sonderbeautragten für den Kosovo: "Viele Menschen glauben, es handelt sich um eine politische Kampagne." Thaci selbst hatte den Bericht als haltlos und verleumderisch zurückgewiesen und mit juristischen Schritten gedroht. Der aktuelle Bericht des Europarats enthält zudem nicht nur massive Vorwürfe gegen den heutigen Regierungschef - Marty prangert auch die Internationale Gemeinschaft für ihr Verhalten im Kosovo an. Den USA, anderen westlichen Staaten, bis hin zu den Justizbehörden, die unter anderem von EU-Organisationen wie Eulex unterstützt werden, seien die Erkenntnisse zu den Verbrechen vorgelegt worden. Allerdings habe man keine Konsequenzen daraus gezogen. Vielmehr habe sich Thaci die politische und diplomatische Unterstützung der USA und anderer westlicher Staaten gesichert. Dies habe bei ihm zu dem Eindruck geführt, er sei "unberührbar".
An diesem Donnerstag wird sich der Rechtsausschuss des Europarats mit dem Marty-Papier beschäftigen.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/kosovo-premier-thaci-unter-verdacht-die-dunkle-vergangenheit-der-schlange-1.1036602
 
Vorwürfe im Europarat: Kosovo-Premier Thaçi soll an Organmafia beteiligt sein
Drogen, Organhandel, Auftragsmorde: Ein Bericht des Europarats erhebt schwere Vorwürfe gegen den wiedergewählten Ministerpräsident des Kosovo. Hashim Thaçi soll Boss einer Gruppe sein, die die organisierte Kriminalität im Land kontrolliert. Die Regierung ist empört.
Strassburg - Wird ein europäisches Land von einem Mafia-Paten regiert? Zwei Tage nach der Wiederwahl von Kosovos Ministerpräsidenten Hashim Thaçi hat der Europarat ihm Verwicklung in illegalen Organhandel vorgeworfen. Der Schweizer Europaratsabgeordnete Dick Marty beschuldigt in einem Bericht Thaçi und weitere frühere Führer der kosovarischen Befreiungsarmee UCK. Sie sollen am Handel mit den Organen serbischer Gefangener nach dem Kosovokrieg 1998-99, an Auftragsmorden und anderen Verbrechen beteiligt gewesen sein. Marty schrieb in dem Bericht von erheblichen Beweisen, dass die UCK im Norden Albaniens Serben sowie einige Kosovo-Albaner in geheimen Gefängnissen "unmenschlicher und erniedrigender Behandlung ausgesetzt habe, bevor sie schließlich verschwanden". Die zweijährige Untersuchung stützt sich zum Teil auf die Ermittlungen des amerikanischen FBI und auf Erkenntnisse von Geheimdiensten. In einem Krankenhaus seien Gefangenen Organe entnommen worden, die anschließend auf dem internationalen Schwarzmarkt an ausländische Kliniken verkauft worden seien. Diese Aktivitäten seien von UCK-Führern mit Verbindung zum organisierten Verbrechen in die Wege geleitet worden und würden "bis heute in anderer Form andauern", schrieb Marty. Der Abgeordnete verwies auf Ermittlungen der EU-Mission Eulex, die im Oktober in der Medicus Klinik in Pristina fünf Personen, darunter Ärzte und einen Beamten des Gesundheitsministeriums, unter dem Vorwurf des Organhandels und illegaler medizinischer Tätigkeiten festgenommen hatte. Der frühere Schweizer Staatsanwalt Marty nannte ausdrücklich Thaçi als "den Boss" der Drenica Gruppe, einer "kleinen aber unvorstellbar mächtigen Gruppe von UCK Mitgliedern", die seit 1998 die organisierte Kriminalität unter ihre Kontrolle gebracht habe. Die diplomatische und politische Unterstützung der USA und anderer westlicher Länder habe Thaçi nach dem Kosovokrieg den Eindruck gegeben, "unberührbar" zu sein, schrieb Marty. Westliche Länder hätten von den Verbrechen gewusst, diese aber ignoriert. Deshalb seien auch sie mitschuldig. Thaçis Demokratische Partei (PDK) bezeichnete in einer Erklärung die Vorwürfe Martys als "Lügen", die auf "unbewiesenen und erfundenen Tatsachen" beruhten. Das Ziel des Berichts sei es, die UCK und ihre Führer zu schädigen. Die Partei kündigte an, "alle möglichen und notwendigen Schritte zu unternehmen, um Martys Lügen zu begegnen, einschließlich rechtlicher Schritte". ore/AFP/Reuters
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/vorwuerfe-im-europarat-kosovo-premier-tha-i-soll-an-organmafia-beteiligt-sein-a-734741.html
 
Hashim Thaci in Kosovo: Die Häutung der Schlange
Aus Sarajevo berichtet Erich Rathfelder
Vom Guerilla-Krieger zum Ministerpräsidenten - Hashim Thaci hat es immer verstanden, sich wie ein Reptil den Umständen anzupassen. Nach dem Wahlsieg will er nun seinen Traum verwirklichen und bald die Unabhängigkeit des Kosovo verkünden. Die Verhandlungen darüber sollen noch heute beginnen.
Nichts erinnerte an diesem Abend an die bewegte Geschichte von Hashim Thaci. Am 17. November trat der Wahlsieger vor seine Parteifreunde. Er trug einen hellgrauen Anzug mit Schlips und Kragen, sorgfältig für den Fernsehauftritt gestylt. Ruhig verlas er die von seinen Beratern ausgearbeitete Rede vor vornehmlich jungen Leuten, die ebenfalls gut gekleidet waren und wohl aus der schmalen Mittelschicht Pristinas stammten. Nur einige wenige wettergegerbte Gesichter waren zu sehen.
Imagewandel: Der feine Zwirn soll die UCK-Vergangenheit vergessen machen
Hashim Thaci ist es gelungen, seine Partei, die Demokratische Partei Kosova von dem Stallgeruch der alten Kämpfer der Kosova Befreiungsorganisation (UCK) zu befreien. Zum neuen Image passen die jungen, an ausländischen Universitäten ausgebildeten Berater und der stellvertretende Vorsitzende Enver Hoxhaj, Professor für politische Wissenschaften, promoviert und habilitiert in Wien. Weit weg schien an diesem Abend Thacis ärmliche Kindheit in der besonders gebeutelten und aufmüpfigen Region Drenica. Am 24. April 1968 kam Thaci dort in dem Dorf Buroje (Brocna) bei Skenderaj (Srbica) zur Welt. Eine krisengeprägte Region: Als sich Anfang 1945 die deutsche Wehrmacht aus dem Kosovo zurückziehen musste, rückten serbische Truppen in die Region ein und richteten ein Massaker an. Noch heute zeugen die Gräber in den Dörfern von den Geschehnissen, die sich tief ins Bewusstsein der Bevölkerung eingegraben haben. Der Widerstand gegen Serbien ist in diesem Landstrich nie erloschen. Der Dorfjunge Hashim Thaci geriet schon früh ins Blickfeld der serbischen Polizei. Als Jugendlicher soll er nach serbischen Darstellungen auf den Märkten als Dieb aufgefallen sein. Doch bestraft wurde er nie. Auch später nicht, als er Ende der achtziger Jahre Philosophie und Geschichte an der Universität Pristina zu studieren begann und wie die meisten Albaner von der Universität verwiesen wurde, nachdem der Autonomiestatus des Kosovo durch den damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic aufgehoben worden war. Thaci engagierte sich an der neu gegründeten albanischen Untergrund-Universität und wurde Sprecher der Studenten. Als 1991 der Krieg in Kroatien und dann 1992 der Krieg in Bosnien begann, drohte auch den Albanern als serbische Staatsbürger der Einzug in die serbische Armee. Viele flohen nach Deutschland und Österreich, Thaci ging in die Schweiz. In Zürich setzte er sein Studium der Südosteuropäischen Geschichte und der Internationalen Beziehungen fort. Seine Professoren beurteilten ihn als "durchschnittlichen Studenten" - sie wussten wohl nicht, dass Thaci neben dem Studium politisch sehr aktiv war.
Beginn des bewaffneten Kampfes
1993 tauchte er im Rahmen der marxistisch-leninistischen Gruppe "Volksbewegung für Kosovo" auf. Deren Ziel: die Vereinigung aller albanischen Gebiete in Serbien und Mazedonien mit Albanien in einem sozialistischen Großalbanien. Zudem kehrte er von 1993 an mehrmals in das Kosovo zurück und begann den bewaffneten Kampf.
Am 25. Mai überfiel er mit einigen Genossen die Eisenbahnlinie bei Glogovac, vier serbische Polizisten wurden dabei getötet. 1996 soll Thaci nach serbischen Angaben bei Peje (Pec) einen serbischen Polizeiwagen beschossen und Handgranaten in den serbischen Armeestützpunkt in Vucitrn geworfen haben. Wegen dieser Anschläge wurde er im Juli 1997 in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die "Drenica Gruppe", die spätere UCK, versuchte, Waffen ins Land zu schmuggeln, beschaffte Geld mit Autodiebstählen und anderen kriminellen Aktivitäten. Nicht gerade zimperlich ging sie mit "Verrätern" in den eigenen Reihen um. Die UCK ermordete in der Folgezeit mehrere "Kollaborateure". Die albanische Bevölkerung lehnte den Terrorismus ab und verfolgte die Strategie des passiven Widerstandes, die vom Präsidenten des damaligen kosovo-albanischen Parallelstaates, Ibrahim Rugova, vorgegeben wurde. Als aber im November 1995 die internationale Gemeinschaft in Dayton nur über den Frieden in Bosnien verhandelte und Kosovo nicht berücksichtigte, kippte die Stimmung um. Rugovas Strategie war gescheitert. Thaci und seine Mitstreiter nutzten die Gelegenheit und verankerten die UCK in ganz Kosovo.
Aufstieg zum weltpolitischen Spieler
Der UCK, die noch zu Beginn des Jahres 1998 von der CIA als terroristische Organisation eingestuft wurde, gelang es schnell, in westlichen Augen zur Widerstandsorganisation aufzusteigen. Thaci, der Junge aus der Provinz mit dem Kriegsnamen "Gjarpni", die Schlange, wurde ein weltpolitischer Spieler. Dazu beigetragen hat die Militärstrategie der Serben. Vom Frühjahr 1998 an zerstörten die serbischen Militärs mit schweren Waffen viele Dörfer und ganze Städte. Zehntausende flohen nach Montenegro und Albanien, Hunderttausende in die Wälder, etwa 2000 Menschen starben. Es entstand ein Szenario wie in Bosnien, im Westen wurden Erinnerungen an das schreckliche Massaker im bosnischen Srebrenica 1995 geweckt. Thaci zwang mit seiner Strategie die internationale Gemeinschaft zum Handeln. Im Winter 1998/99 flammten die Kämpfe erneut auf. Die Nato bereitete einen Militärschlag gegen Serbien vor und zwang beide Seiten zu Verhandlungen. Thaci wurde Leiter der kosovo-albanischen Delegation in Rambouillet bei Paris und saß mit der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright und anderen Großen dieser Welt am Verhandlungstisch. Er zeigte sich kompromissbereit und unterschrieb gegen den Widerstand vieler seiner Mitstreiter ein Dokument, das Kosovo lediglich eine erweiterte Autonomie von Serbien zugestand. Weil Milosevic dies ablehnte, machte die Nato ihre Drohung wahr und bombardierte 78 Tage lang Serbien. Das Kosovo wurde Protektorat der Uno, Nato-Truppen rückten ein - mit ihnen auch die UCK. Unter den Augen der Nato-Truppen vertrieben albanische Radikale Serben und Roma aus ihren Dörfern und übten Terror auch gegenüber Albanern aus. Thaci wurde Regierungschef, er soll sich damals selbst bereichert haben. Thaci stimmte angesichts des Chaos der Auflösung der UCK zu. Bei den Wahlen 2000 bekam die Demokratische Partei Kosova des Hashim Thaci nur 25 Prozent der Stimmen, es siegte die Rugova-Partei LDK. Die Mehrheit der Albaner wollte den Terror der UCK nicht hinnehmen. 2003 ging Thaci schließlich in die Opposition. Er reformierte seine Partei und zeigte sich weiter anpassungsfähig und kompromissbereit. Er stimmte dem Ahtisaari-Plan einer von der EU überwachten Unabhängigkeit des Kosovo zu, Belgrad lehnte - wie Milosevic damals in Rambouillet - ab. Thaci ist nun sicher, dass die internationale Gemeinschaft ein unabhängiges Kosovo akzeptieren wird. Ab heute will die Führung der Kosovo-Albaner mit ihren "internationalen Partnern" über die Unabhängigkeit beraten. Das kündigte der Sprecher der Verhandlungsgruppe, Skender Hyseni, in Pristina an. Das Ziel sei, Schritte für eine Unabhängigkeitserklärung zu koordinieren. Experten rechnen jedoch nicht mit einer baldigen Unabhängigkeitserklärung. Sie fürchten zudem Risiken für die gesamte Region. Der 39-jährige Thaci rief dagegen am Wahlabend seinen Anhängern zu: "Unser Traum geht in Erfüllung."
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/hashim-thaci-in-kosovo-die-haeutung-der-schlange-a-522026.html
 
Kosovo: Die Revanche von Carla del Ponte
Von Norma Domínguez, swissinfo.ch – Buenos Aires, 16. Dezember 2010
Carla del Ponte fühlt sich rehabilitiert. (Keystone)
Der Europarat-Bericht, wonach Kosovos Ministerpräsident Hashim Thaci Chef einer mafiösen Organhandel-Organisation gewesen sein soll, ist für Carla del Ponte die Stunde der Revanche. swissinfo.ch-Exklusivgespräch mit der Ex-Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals. "Es sind die Enthüllungen in meinem Buch 'Die Jagd. Ich und die Kriegsverbrecher', die zu dieser Untersuchung geführt haben", betont die amtierende Schweizer Botschafterin in Buenos Aires im ersten Interview nach dem Bekanntwerden des vorläufigen Europarat-Berichtes, das sie exklusiv mit swissinfo.ch führte. Laut dem Bericht soll die Kosovo-Befreiungsarmee UCK nach dem Kosovokrieg 1998-99 im Norden Albaniens Serben sowie einige Kosovo-Albaner in geheime Gefängnisse deportiert und sie dort unmenschlicher Behandlung ausgesetzt haben, bevor sie verschwanden. Gemäss dem Bericht, den der Tessiner FDP-Ständerat Dick Marty für den Europarat verfasst hat, soll der damalige UCK-Chef und heutige Ministerpräsident Hashim Thaci in diese Verbrechen verwickelt gewesen sein. Weiter heisst es, Thaci sei Ende der 1990er-Jahre Boss einer mafiösen Organisation und in Organhandel, Auftragsmorde und andere Verbrechen verwickelt gewesen sei.
Ein Buch hat den Weg zur Gerechtigkeit gewiesen
Die erste Person, welche wegen diesen Verbrechen Alarm geschlagen hat, war die ehemalige Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals für Ex-Jugoslawien. In ihren Memoiren  'Die Jagd. Ich und die Kriegsverbrecher' zitierte Carla del Ponte Zeugen für die angeblichen Organ-Entnahmen bei 300 serbischen Gefangenen, die von Kosovo nach Nordalbanien deportiert worden waren. Beim Gespräch mit swissinfo.ch am Dienstag in Buenos Aires erklärte die Schweizer Botschafterin in Argentinien, sie sei beunruhigt, aber gleichzeitig auch zufrieden über die "Gerechtigkeit", die jetzt angesichts dieser schrecklichen Taten folge. "Im Frühjahr 2008 habe ich auf glaubwürdige Zeugenaussagen vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal über Deportationen und das Verschwinden von Personen in Kosovo 1999 hingewiesen. Es gab weitere Indizien, wonach einige dieser Opfern im Rahmen eines organisierten Handels mit menschlichen Organen getötet wurden."
Diese Zeugenaussagen, die im Buch erwähnt sind, seien durch glaubwürdige, überprüfbare Indizien bestärkt worden. Diese seien während einer Mission von Fahndern des Kriegsverbrechertribunals und Angehörigen der UNO-Mission in Kosovo (UNMIK) auf dem Territorium der Republik Albanien ermittelt worden, so del Ponte. Die Schweizer Diplomatin erklärt, sie habe diese Informationen in ihrem Buch erwähnt, um eine seriöse Untersuchung dieser Piste auszulösen. Und damit, falls alle Anklagen bewiesen werden könnten, den Straftätern der Prozess gemacht werden könne.
Wenn die Behörden nichts hören wollen…
"Diese Ermittlung konnte vom Kriegsverbrechertribunal nicht durchgeführt werden, weil sie ausserhalb dessen Zuständigkeit war. Die UNMIK und die lokalen Behörden von Kosovo und Albanien hätten aber die Kompetenz gehabt, dies zu tun", sagt Carla del Ponte. "Ich weiss, dass es die Informationen in meinem Buch waren, die zur Untersuchung des Europarats geführt haben, dessen Vorbericht am Dienstag auf der Site des Rates veröffentlicht wurde." Die Ex-Chefanklägerin des Kriegsverbrechertribunals ist dankbar dafür, dass der Europarat die Ermittlungen aufgenommen hat, trotz negativen Äusserungen von Ex-Mitgliedern des Tribunals.
"Die Untersuchung des Europarats ist die einzig glaubwürdige, die jemals von einem kompetenten Organ, lokal oder national, durchgeführt worden ist", betont del Ponte.
"Ich bin tief betroffen und schockiert über die Ergebnisse des Europarat-Vorberichts: die vorsätzliche Tötung von Gefangenen, um deren Organe zu entnehmen und damit einen lukrative Handel zu betreiben. Und das organisiert von ranghohen Mitgliedern der UCK, darunter Personen, die heute hohe Ämter in der Regierung Kosovos bekleiden."
Die Botschafterin ist "erschüttert" über die Enthüllung des Berichtes, wonach Indizien zusammen mit weiteren Beweisen während der Mission der Rechtsstaatlichkeits-Mission der Europäischen Union im Kosovo (EULEX) in Albanien aus Sorglosigkeit vernichtet worden seien. Und dies, ohne das Kriegsverbrechertribunal zu informieren. "Die Behörden von Kosovo sowie die Regierung und die Justiz der Republik Albanien haben keine einzige meiner Erklärungen in meinem Buch überprüft. Und jetzt haben sie die schweren Anklagen im Europarat-Bericht zurückgewiesen", sagt del Ponte.
Die Schuldigen müssen bestraft werden
"Ich flehe die Europäische Union EU, die USA, andere interessierte Länder und die UNO an, der EULEX in Kosovo jegliche politische Unterstützung sowie das nötige Material zu gewähren, um die Strafuntersuchung durchzuführen und alle Personen gerichtlich zu verfolgen, die verdächtigt sind, in diese Verbrechen verwickelt zu sein", sagt Carla del Ponte.
"Weiter bitte ich sie, alles zu unternehmen, damit das Gesetz befolgt und der illegale Handel mit Organen unterbunden wird, insbesondere die Organentnahme bei Menschen gegen deren Willen."
Laut del Ponte ist es klar, dass die Welt ein besseres System zur Organabgabe von gesunden an kranke Menschen braucht, die dadurch überleben könnten. "Aber die Verlotterung im Handel mit menschlichen Organen und die Weigerung der Leute zu glauben, dass Kriminelle sogar zur Tötung unschuldiger Menschen fähig sind, um ihnen Organe zu entnehmen und diese zu verkaufen, widerspiegelt vielleicht die Zurückhaltung von Medien und Justiz, diese Probleme ans Licht zu bringen."
Carla del Ponte liegt es am Herzen, "dass sich die Anklagen des Europarats in einen Schrei verwandeln, damit die internationale Gemeinschaft alles unternimmt, um dieses Problem zu lösen". (Übertragung aus dem Italienischen: Jean-Michel Berthoud)
Quelle:http://www.swissinfo.ch/ger/specials/kosovo
 
«Die Gefangenen flehten ihre Peiniger an, sie gleich zu töten»
Bereits 2008 prangerte Carla Del Ponte in ihrem Buch den mutmasslichen Organhandel im Kosovo an. Detailliert schildert sie die grausamen Methoden, doch ihr fehlten Beweise. Werden diese morgen nachgereicht?
1/8 Würde die Ermittlungen gegen Thaci am liebsten selber führen: Carla del Ponte. Bild: Keystone
Legte 2008 ihr Wissen in einem Buch dar: Carla Del Ponte.
Der Medicus-Fall: Reiche Israelis reisten nach Kosovo
Im Oktober dieses Jahre wurde bekannt, dass im Zusammenhang mit einem Organhandelsring im Kosovo sieben Personen unter Anklage gestellt wurden. Die Rechtskommission der EU, Eulex, hatte davon berichtet. In der sogenannten Medicus-Klinik ausserhalb der Hauptstadt Pristina, wurden demnach hauptsächlich reiche, vom Ausland angereiste Patienten für Organeinpflanzungen behandelt. Laut einem Bericht der «International Herald Tribune» hätte sich vor allem Menschen aus Israel und Kanada dort operieren lassen. Empfangen hatten sie die Organe, darunter vor allem Nieren, von Menschen aus der Türkei, Moldawien und Russland. Armen Leuten sei für eine Niere 15'000 bis 20'000 Euro angeboten worden. In vielen Fällen seien die Spender aber ohne Bezahlung in ihre Heimat zurückgeflogen worden. Laut den jüngsten Medienberichten aus dem Balkan würden im Medicus-Fall Anhörungen stattfinden. Bis Ende Jahr will man über eine definitive Anklage entscheiden.
Klagen gegen Marty angedroht
Thacis Demokratische Partei (PDK) bezeichnete am Dienstag in einer Erklärung die Vorwürfe Martys als «Lügen», die auf «unbewiesenen und erfundenen Tatsachen» beruhten. Das Ziel des Berichts sei es, die UCK und ihre Führer zu schädigen. Die Partei kündigte an, «alle möglichen und notwendigen Schritte zu unternehmen, um Martys Lügen zu begegnen, einschliesslich rechtlicher Schritte». Thaci hatte sich erst am Montag zum Sieger der ersten Wahl seit der Unabhängigkeit des Gebiets von Serbien erklärt. Das Kosovo gehört zu den ärmsten Ländern Europas. «In diesem gelben Haus, so die Journalisten, sei ein Raum in einen provisorischen Operationssaal verwandelt worden, wo die Ärzte den Gefangenen Organe entnommen hätten (…) Opfer, denen man eine Niere entnommen hatte, seien zugenäht und wieder in eine Baracke gesperrt worden, bis man ihnen schliesslich auch die anderen lebenswichtigen Organe entnommen habe. Als die anderen Gefangenen so von ihrem bevorstehenden Schicksal erfuhren, sollen sie ihre Peiniger angefleht haben, sie gleich zu töten.» So beschrieb Carla Del Ponte in ihrem Buch «Im Namen der Anklage: Meine Jagd nach Kriegsverbrechern und die Suche nach Gerechtigkeit», ihre Untersuchungen zur Zeit nach dem Kosovo-Krieg (1998 – 1999). Die Wirren in der Phase der Nachkriegszeit seien im Sommer 1999 ausgenützt worden, grausamste Verbrechen zu begehen. Laut Del Ponte wurde unter Führung der UCK, der damals gefeierten Befreiungsarmee, Menschen verschleppt, getötet und deren Organe verkauft. Den Beschreibungen Del Pontes haftete allerdings ein erheblicher Mangel an: Es fehlten ihr die handfesten Beweise. Sie berief sich zwar auf Unmik-Ermittler. Und diese wiederum auf ein «Team glaubwürdiger Journalisten». «Unter den Journalisten soll sich angeblich auch jemand befunden haben, der selbst solche Organe zum Flughafen gefahren hatte», schreibt Del Ponte in ihrem Buch weiter.
«Mit Schmutz überzogene Infusionsflaschen»
Zwar konnte die Schweizerin mit Ermittlungen vor Ort im gelben Haus die Indizienlage verbessern: «Später reisten Ermittler des Tribunals und der Unmik nach Zentralalbanien und suchten das gelbe Haus auf (…) Auf dem Gelände wurden Gazestücke gefunden, in der Nähe lag eine gebrauchte Spritze, zwei leere, mit Schmutz überzogene Infusionsflaschen aus Plastik und leere Medikamentenfläschchen, darunter auch von einem Muskelrelaxans, das gewöhnlich bei Operationen verwendet wird. Mit Hilfe eines chemischen Sprays für forensische Untersuchungen entdeckte man in einem Raum überall Blutspritzer an den Wänden und auf dem Boden.» Zu einer Anklage im Fall des mutmasslichen Organhandels vom Sommer 1999 kam es aber nicht. Im Gegenteil: Del Pontes Nachfolger am Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien, Serge Bammertz, stellte die Schweizerin gar bloss. Es gäbe keine «substanziellen» Hinweise auf den angeblichen Organ-Handel im Kosovo, liess das Tribunal im April 2008 verlauten. Selbst ihre frühere Sprecherin, die Journalistin Florence Hartmann, wendete sich nun von Del Ponte ab. Als «unverantwortlich» und «unwürdig» bezeichnete Hartmann Del Pontes Darstellung.
Illegaler Organhandel bis heute
Ganz alleine stand die die ehemalige Strafverfolgerin allerdings nicht da. Am 25. Juni 2008 wurde die Menschenrechtskommission des Europarates auf Antrag von 17 Abgeordneten beauftragt, einen Report über die Anschuldigungen in Bezug auf «unmenschliche Behandlung und Organschmuggel im Kosovo» zu erstellen. Deren Leiter ist der Tessiner FDP-Ständerat Dick Marty. Gestern berichtete der Belgrader Radiosender B-92, dass Marty seinen Bericht vorlegen will. Tatsächlich kündigte die Kommission für morgen Donnerstag die Veröffentlichung seiner Ergebnisse an. B-92, der eigenen Angaben zu Folge bereits im Besitz des Marty-Berichts ist, meldete Einzelheiten aber schon vorab daraus. Demnach soll der heutige Regierungschef Hashim Thaci, Kopf einer Organisation gewesen sein, die in den Organhandel verstrickt war. Der Marty-Bericht bezieht sich auch auf neuere Meldungen aus dem Kosovo, wonach illegaler Organhandel bis heute betrieben werde. Tatsächlich wurde erst im Oktober dieses Jahres bekannt, dass im Zusammenhang mit Organhandel im Kosovo sieben Personen unter Anklage gestellt wurden. Darunter ein hochrangiger Beamter des kosovarischen Gesundheitsministeriums.
Was kann Marty beweisen?
Nun sind am Donnerstag alle Augen nach Paris gerichtet. Dort rapportiert Marty ab 9 Uhr morgens zuerst den zuständigen Kommissionen des Europarats und ab 14.30 Uhr den Medien. Was Marty zeigen wird, ist vermutlich ein weiterer Mosaikstein zur Wahrheitsfindung rund um die angeblichen Gräuelberichte im gelben Haus. Ob die ganze Wahrheit ans Tageslicht kommt, bleibt fraglich. Noch fraglicher ist, ob – falls es diesen Organhandel tatsächlich gab – die Verantwortlichen je zur Rechenschaft gezogen werden. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Erstellt: 15.12.2010, 14:30 Uhr
Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Gefangenen-flehten-ihre-Peiniger-an-sie-gleich-zu-toeten/story/13843119?track