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Papst Franziskus empfängt Grundschüler aus ganz Italien in Audienz, die sich in der "Fabbrica della pace" engagieren

Rom, 11. Mai 2015 (ZENIT.org) Britta Dörre

Papst Franziskus dankte den etwa 7.000 Kindern, die er heute um 12.00 Uhr in Audienz empfing, für ihre Einladung, mit ihnen gemeinsam in der „Fabbrica della pace“ (Fabrik des Friedens) zu arbeiten. Die Kinder kommen aus ganz Italien und besuchen die Grundschule. Sie sind Teilnehmer der Veranstaltung, die von der Stiftung „Fabbrica della Pace“ und dem Komitee organisiert worden ist.

Vor seiner Ansprache beantwortete Papst Franziskus die dreizehn Fragen, die ihm die Kinder zuvor geschrieben hatten. Die erste Frage zielte auf Streit unter Geschwistern. Der Papst antwortete, dass jeder mit seinen Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern streite. Das sei normal; wichtig sei es, sich am Ende des Tages wieder zu vertragen. Auch er habe oft gestritten, auch heute noch komme es vor, aber er versuche, sich immer wieder zu vertragen. Streiten sei menschlich.

Die zweite Frage bezog sich auf die Krisen- und Kriegssituationen weltweit. Papst Franziskus bestätigte, dass man jeden Tag den Frieden aufbauen müsse. Der Friede sei kein Industrieprodukt, sondern ein Handwerksprodukt. Jeden Tag bedürfe es unserer Arbeit, unseres Lebens und unserer Liebe.

Auf die Frage, ob er nicht manchmal mit all den Menschen müde werde, antwortete der Papst ehrlich, dass er oft gern etwas Ruhe hätte, um sich auszuruhen, aber das Zusammensein mit den Menschen nehme ihm nicht den Frieden. Nur sich nicht gern zu haben, Eifersucht, Neid, Habgier, das beseitige den Frieden. "Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber den Frieden verliere ich nicht."

Ein weiteres Kind, das ursprünglich aus Ägypten stammt, fragte, weshalb die Mächtigen nicht hülfen. Die Frage sei, antwortete der Papst, weshalb so viele Menschen nicht den Frieden wollten. Die Waffenindustrie, die Mächtigen, die mit den Waffen Geld verdienen und sie in Krisengebiete verkauften, das sei schlimm. „Es ist die Industrie des Todes.“ Die Habgier füge uns großen Schaden zu. Alles sei auf das Geld, nicht auf den Menschen konzentriert. Die Menschen verlören ihre Werte, Ihre Kultur, ihre Erziehung, viele Dinge. „Der Teufel tritt durch das Portemonnaie ein. … Wegen der Gier. Deshalb wollen sie keinen Frieden.“

Das nächste Kind fragte den Papst, weshalb unschuldige Kinder auf die Welt kommen und leiden müssten. Das sei eine der schwierigsten Fragen. „Es gibt keine Antwort!“ stellte der Papst fest. Auf die Frage gebe es keine Antwort, aber auf die Frage, was ich tun könne, damit ein Kinder nicht oder weniger leiden müsse. „Ihm nahe sein!“ Ihm gefalle es nicht, ein Kind als behindert zu bezeichnen, sondern als anders befähigt. Jeder könne uns etwas geben.

Die nächste Frage befasste sich mit dem Thema der Vergebung. Papst Franziskus antwortete, dass Gott alles verzeihe; wir seien es, die nicht den richtigen Weg fänden. Wer gesündigt habe, müsse wieder aufstehen, und wir müssten den Menschen helfen, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Wir müssten lernen zu vergeben. Das sei schwierig, weil es einfacher sei, jemanden aus der Gesellschaft auszuschließen.

Das nächste Kinde stellte dem Papst die Frage, die er sehr schön fand, was er tue, wenn jemand keinen Frieden mit ihm schließen wolle. Die erste Regel sei der Respekt vor der Freiheit der Person. Auch negative Gefühle müsse man respektieren. Man dürfe sich niemals rächen wollen. Der Respekt sei grundlegend, um Frieden zu schließen.

Ein jugendlicher Gefängnisinsasse fragte, ob Papst Franziskus mit der Verurteilung zu Haftstrafen einverstanden sei. Der Papst antwortete, er sei nicht einverstanden. Es sei wichtig, in die Gesellschaft wieder einzugliedern. Das Gefängnis sei die bequemste Lösung. Wir alle könnten große Fehler begehen, aber wir dürften niemals verurteilen, sondern müssten helfen.

Papst Franziskus erklärte einem Jungen den Begriff „Frieden“. Friede bedeute, dass es keine Kriege gebe, sondern Freude, Freundschaft aller, Gerechtigkeit, keine Kinder, die an Hunger litten und nicht ärztlich versorgt würden. Frieden schaffen sei eine Arbeit, an der sich alle beteiligen müssen.

Papst Franziskus erklärte einem weiteren Kind, wie die Religion im Leben helfe. Sie helfe uns, in der Gegenwart Gottes gehen zu lassen, sie gebe uns die Gebote. Alle Religionen erzögen zur Nächstenliebe, die uns Frieden schließen lasse helfe.

Ob wir eines Tages alle gleich seien, beantwortete der Papst auf zweierlei Weise. Wir alle seien gleich, doch einige erkennten dies nicht. Wenn es keine Gleichheit gebe, sei eine Gesellschaft ungerecht. Wo es keine Gerechtigkeit gebe, herrsche keine Friede.

Die letzte der Fragen lautete, ob sich etwas nach der Begegnung ändere. Immer ändere sich etwas, bekräftigte Papst Franziskus. Wenn wir etwas Schönes gemeinsam unternehmen, etwas Gutes, ändern wir uns alle. Und das tue uns gut, sehr gut. Alle gingen heute positiv verändert nach Hause.

Dem Papst gefällt die „Fabbrica della Pace“, weil sie dazu beiträgt, eine Gesellschaft ohne Ungerechtigkeit und Gewalt aufzubauen. Jedes Kind finde dort einen Platz und könne in Liebe aufwachsen. Papst Franziskus erklärte: „Es besteht großer Bedarf an ‚Friedensfabriken‘, weil leider die Kriegsfabriken nicht fehlen!“ Krieg sei die Frucht des Hasses, des Willens, immer mehr zu besitzen und über die anderen zu bestimmen. Die „Fabbrica della pace“ bezeichnete Papst Franziskus als ein Gegenmittel, das helfe, die Kultur der Inklusion, der Versöhnung und der Begegnung zu verbreiten.

Der „Fabbrica della pace“ gehören Kinder unterschiedlicher ethnischer Gruppen und Religionen an. „Es ist ein schöner Weg, der Mut und Mühe erfordert, damit alle die Notwendigkeit erkennen, ihre Einstellung zu ändern, um allen Kindern auf der Welt Sicherheit zu garantieren, insbesondere den Kindern in Kriegs- und Verfolgungsgebieten.“

Wie der Begriff „Fabrik“ zeige, müsse man für den Frieden arbeiten. Beginnen müsse jeder in seinem alltäglichen Umfeld: in der Familie, in der Schule, im Sportclub. „Und es ist wichtig, mit den Menschen zusammenzuarbeiten, die mit uns leben: den Freunden, den Schulkameraden, den Eltern und den Erziehern. Die Hilfe aller wird benötigt, um eine bessere Zukunft aufzubauen.“

Papst Franziskus mahnte die Erwachsenen und Institutionen, die Kinder zu den wahren Werten zu erziehen. An die Kinder gewandt, ermutigte der Papst dazu, nie aufzugeben; jede Handlung sei wichtig für den Frieden. „Ein wahrer Friedensstifter ist jemand, der den ersten Schritt auf den anderen zugeht. Und das ist nicht Schwäche, sondern Stärke, die Stärke des Friedens.“ Papst Franziskus warf die Frage auf, wie in unsere Welt Friede einkehren könne, wenn wir noch nicht einmal im Alltag in der Lage seien, Streitigkeiten und Missverständnisse zu überwinden. Er nannte Dialog, Vergebung und Versöhnung als Fundament des Friedens.

Papst Franziskus lobte die Barrierenfreiheit der „Fabbrica della pace“. Menschen unterschiedlicher Traditionen, Kulturen und Religionen träfen hier aufeinander. Sie nähmen sich gemeinsam der Probleme der Armut und des Leids in der Welt an. Papst Franziskus erinnerte an die Christen, die wegen ihres Glaubens haben fliehen müssen. „Und so wird die Arbeit eurer ‚Fabbrica‘ eine wahres Werk der Liebe. Die Nächsten zu lieben, besonders die am meisten Benachteiligten, heißt, Zeugnis davon abzulegen, dass jeder Mensch ein Geschenk Gottes ist. Jeder Mensch!“

Der Friede sei ein Geschenk Gottes, für das man bete müsse. Deshalb sei es nicht nur bedeutsam, Zeugnis vom Frieden und der Liebe, sondern auch vom Gebet abzulegen. „Das Gebet bedeutet, mit Gott zu sprechen, unserem Vater, der im Himmel ist, und ihm unsere Wünsche, Freuden und Kummer anzuvertrauen.“ Das Gebet bedeute, um Vergebung zu bitten. „Der Friede hat ein Gesicht und ein Herz: das Gesicht und Herz Jesu, des Gottessohns.“ Abschließend bat Papst Franziskus die Kinder, für ihn zu beten und versicherte ihnen, er werde sie ebenfalls in sein Gebet einschließen.

(11. Mai 2015) © Innovative Media Inc.
Quelle: http://www.zenit.org/de/articles/ohne-gleichheit-keine-gerechtigkeit-und-ohne-gerechtigkeit-keinen-frieden

Papst an kleine "Friedensarbeiter": Frieden ist Handwerk
http://de.radiovaticana.va/news/2015/05/11/papst_an_kleine_friedensarbeiter_frieden_ist_handwerk/1143244